Die heutige Form des Enneagramms wurde von Georges I. Gurdjieff entwickelt; er stellte es 1916 zunächst einigen Schülern, insbesondere P. D. Ouspensky, vor. Es ist auch das Jahr der ersten belegten Verwendung des Begriffs „Enneagramm“. Gurdjieff habe das System auf seinen zahlreichen Reisen gefunden oder entwickelt; genauere Quellen können nicht rekonstruiert werden. Dieses System verknüpft, im Rahmen der von ihnen vorgestellten Lehre des Vierten Weges, das darin dargelegte Oktavgesetz (auch als Gesetz der Sieben bezeichnet) mit dem Gesetz der Drei, der Triade.[3] Hierbei wird das Enneagramm auch als ein prozessorientiertes Werkzeug zur Selbstentwicklung beschrieben, nicht aber als Symbolisierung verschiedener Persönlichkeitstypen.
Die Verwendung des Symbols als Persönlichkeitsenneagramm wurde erstmals in den 1960er Jahren von Oscar Ichazo eingeführt. In der Anwendung des Enneagramms entwickelten sich drei Richtungen:
(Quelle: Wikipedia)
Nach dem Enneagramm hat jedes Persönlichkeitsmuster eine bestimmte Weltsicht und betrachtet die Welt durch einen entsprechenden Filter. Davon ausgehend wird es möglich zu erklären, warum Menschen sich auf eine bestimmte Weise und nicht anders verhalten. Damit trägt das Enneagramm zum Verständnis für andere bei. Indem die Typologie des Enneagramms beschreibt, wie sich die Grundmuster in positiven wie negativen Situationen verändern, zeigt es zugleich Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung.
Auch in diesen Veränderungsprozessen - von alltäglichen Abläufen bis hin zu spiritueller Verwandlung - ist das Enneagramm hilfreich; es trägt dazu bei, sich selbst, den Mitmenschen und zugleich dem Göttlichen neu und vertieft zu begegnen. Dabei zeigt das Enneagramm innere Wege der Reifung und Verwandlung, die persönlich stimmig sind und zugleich auf einer gesunden spirituellen Praxis fußen.