Geschichte

Die Wurzeln des Enneagramms sind unbekannt. Manche Vertreter von Lehren, die das Enneagramm verwenden, gehen von einem antiken Ursprung aus, wobei es über den Kulturkreis verschiedene Spekulationen gibt. Vermutungen zufolge wurde das Enneagramm vom Sufismus (islamischer Mystik) überliefert.[2] Manche Vertreter sehen etwa in den „Hauptlastern“ (Todsünden) der Wüstenväter oder den Entwicklungsstufen bei Evagrius Ponticus, einem christlichen Mystiker des 4. Jahrhunderts, Parallelen zu den Ansätzen des Enneagramms. Solche Parallelen können als Vorstufen des Enneagramms betrachtet werden; einen Nachweis, dass es als Typensystem verwendet wurde, gibt es nicht.

Die heutige Form des Enneagramms wurde von Georges I. Gurdjieff entwickelt; er stellte es 1916 zunächst einigen Schülern, insbesondere P. D. Ouspensky, vor. Es ist auch das Jahr der ersten belegten Verwendung des Begriffs „Enneagramm“. Gurdjieff habe das System auf seinen zahlreichen Reisen gefunden oder entwickelt; genauere Quellen können nicht rekonstruiert werden. Dieses System verknüpft, im Rahmen der von ihnen vorgestellten Lehre des Vierten Weges, das darin dargelegte Oktavgesetz (auch als Gesetz der Sieben bezeichnet) mit dem Gesetz der Drei, der Triade.[3] Hierbei wird das Enneagramm auch als ein prozessorientiertes Werkzeug zur Selbstentwicklung beschrieben, nicht aber als Symbolisierung verschiedener Persönlichkeitstypen.

Die Verwendung des Symbols als Persönlichkeitsenneagramm wurde erstmals in den 1960er Jahren von Oscar Ichazo eingeführt. In der Anwendung des Enneagramms entwickelten sich drei Richtungen:

  1. Lehre Ichazos (Bezeichnung des Enneagramms als „Enneagon“): Trainings an der Arica School.
  2. Spirituelle und psychologische Richtung: Vertreter sind z.B. Claudio NaranjoHelen Palmer und Don Richard Riso. Das Enneagramm wird als ein Mittel zu mehr Selbsterkenntnis und persönlichem Wachstum gesehen.
  3. Christliche Deutung (über den spirituellen Ansatz hinaus): Vertreter sind z. B. Pater Richard RohrAndreas Ebert (evangelisch), Bob Ochs (jesuitische Tradition). Jesus Christus werden die Stärken aller neun Enneagramm-Typen zugeschrieben, und jeder Typ hat einen bestimmten Weg zu Gott.[4]

(Quelle: Wikipedia)

Enneagramm

Nach dem Enneagramm hat jedes Persönlichkeitsmuster eine bestimmte Weltsicht und betrachtet die Welt durch einen entsprechenden Filter. Davon ausgehend wird es möglich zu erklären, warum Menschen sich auf eine bestimmte Weise und nicht anders verhalten. Damit trägt das Enneagramm zum Verständnis für andere bei. Indem die Typologie des Enneagramms beschreibt, wie sich die Grundmuster in positiven wie negativen Situationen verändern, zeigt es zugleich Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung.

Auch in diesen Veränderungsprozessen - von alltäglichen Abläufen bis hin zu spiritueller Verwandlung - ist das Enneagramm hilfreich; es trägt dazu bei, sich selbst, den Mitmenschen und zugleich dem Göttlichen neu und vertieft zu begegnen. Dabei zeigt das Enneagramm innere Wege der Reifung und Verwandlung, die persönlich stimmig sind und zugleich auf einer gesunden spirituellen Praxis fußen.

Quelle: www.enneagramm.de/enneagramm.php?aktion=start

Enneagramm der Befreiung mit Padma Wolff Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4